Hybrid – vor Ort und online unter:
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Jour fixe des Instituts für die Erforschung der Frühen Neuzeit in Kooperation mit Geschichte am Mittwoch
Edgar Lein (Salzburg): Jacob Zanusis Gemälde im Tafelzimmer von Schloss Seggau
Moderation: Friedrich Polleroß
Abstract:
Im Zentrum des Vortrags stehen die in den Jahren 1705 bis 1709 von Jacob Zanusi für den Seckauer Bischof Franz Anton Adolph von Wagensperg (1702–1712) geschaffenen Gemälde im Tafelzimmer des Schlosses Seggau in der Südsteiermark. Die acht großformatigen Historienbilder zeigen Darstellungen aus dem Alten und dem Neuen Testament sowie eine Szene aus den Jüdischen Altertümern des Flavius Josephus und sind Teil der Ausstattung der sogenannten Fürstenzimmer, die 1742 bis 1748 neugestaltet wurden. Mit Hilfe eines bisher unbekannten Gemälde-Inventars im Grazer Diözesanarchiv, in welchem drei weitere Gemälde aufgelistet werden, die heute verschollen sind oder sich nicht erhalten haben, soll ein mögliches Bildprogramm des Gemäldezyklus rekonstruiert werden. Neben der Deutung inhaltlicher Bezüge ergeben sich weitere Fragen nach dem ursprünglichen Anbringungsort der Gemälde und einer möglichen Beschneidung der Gemälde bei ihrer Anbringung im Tafelzimmer. Abschließend soll die Darstellung einer bisher unbekannten Person im Gemälde mit dem Verrat des Judas als mögliches Selbstbildnis des Malers Jacob Zanusi zur Diskussion gestellt werden.
Zum Vortragenden:
Edgar Lein (Salzburg) war von 2008 bis 2019 Professor für Kunstgeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz und hat auch an verschiedenen deutschen Universitäten sowie in Wien und Salzburg gelehrt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der italienischen Kunst der Frühen Neuzeit, insbesondere der Skulptur, sowie der Kunst und Architektur Innerösterreichs.
Rückfragen: martina.fuchs@univie.ac.at