Daten und Datenkolonialismus

Autor(en)
Anna Maria Echterhölter
Abstrakt

Die Gegenwart ist datenhungrig: Unsere Alltagsgesten erzeugen digitale Spuren, das Genom ganzer Bevölkerungen kann durchsucht werden, und künstliche Intelligenzen finden selbständig Muster in großen Datenkonvoluten des Finanzmarkts. Als Wegweiser durch das Feld aktueller Forschungsansätze der Daten- und Quantifizierungsgeschichte angelegt, führt dieser Band mehrfach auf das Problem des Kolonialismus. Erstens sind es die frühneuzeitlichen Imperien, die mit den umfassenden Datensammlungen beginnen, noch bevor der bürokratische Staat seine statistischen Büros gründet. Zweitens wird das derzeit merkliche und scheinbar unumkehrbare Vorrücken der Grenze des Quantifizierbaren auch als »Datenkolonialismus« diskutiert: Von Überwachungskapitalismus ist die Rede, aber auch von der Forderung nach Indigenous Data Sovereignty und Datenfeminismus.

Organisation(en)
Institut für Geschichte
Anzahl der Seiten
200
Publikationsdatum
10-2023
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
601008 Geschichtswissenschaft
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/3c6cb350-0f1e-4f8b-99f4-afef350e4c85