Vortrag von Prof. Dr. Georg Vogeler, Graz, zum Thema:
Die digitale Edition als fächerübergreifende Methode
Termin: 3. 6. 2016, 13.30 – 16.00
Ort: Univ. Wien Hörsaal 26
Der Computer ist längst selbstverständliches Werkzeug der Editorik – ein Austausch von digital erstellten Editionsdaten noch nicht. Der Vortrag wird sich mit der Frage beschäftigen, ob ein fachübergreifendes Verständnis des Edierens vielleicht erst durch eine digitale Edition verwirklicht werden kann. Das impliziert zum einen die Frage, welche Rolle die Publikationsformen für die editorischen Methoden spielen. Sind die Unterschiede zwischen epigraphischen, papyrologischen, diplomatischen und literaturwissenschaftlichen Editionsweisen vom Material oder vom Publikationsmedium bestimmt? Zum anderen ist zu fragen, welche Funktion die Autorisierung von Text durch die Editorin und den Editor in einem fächerübergreifenden Verständnis von Edition hat. Verlieren Editionen ihre raison-d’être, wenn sie in ihrer digitalen Form jederzeit veränderbar sind, oder müssen Editionen nicht gerade Veränderbarkeit herstellen, um in neuen Kontexten verwendet werden zu können? Der Vortrag wird Beispiele aktueller digitaler Editionen heranziehen, um neben systematischen Erwägungen auch praktische Erfahrungen und empirische Befunde in die Diskussion einzubringen.
Im Anschluss an den Vortrag Diskussion.