Vortrag bei GAM, 9. Oktober 2024, 18.30 - 20.00 Uhr, HS 30

Edit Anna Lukács (Wien): Immovable Truth. Divine Knowledge and the Bible at the University of Vienna (1384–1419) (Brill, 2024)

Edit Anna Lukács (Wien): Immovable Truth. Divine Knowledge and the Bible at the University of Vienna (1384–1419) (Brill, 2024)

 

Buchpräsentation

 

Über das Buch und die Bibel im Mittelalter diskutieren Constanza Cordoni (Universität Wien), Cinzia Grifoni (ÖAW) und Thomas Prügl (Universität Wien).

 

Moderation: György Geréby 

 

Im Anschluss findet ein kleiner Empfang statt.

 

 

Präsenzveranstaltung

 

Abstract:

Die ersten Jahrzehnte der Wiener Theologischen Fakultät waren von einem klaren, aber keineswegs einfachen Plan – beinahe ihr Gründungsakt – geprägt: das Alte Testament auszulegen. In diese Aufgabe, die in über 1.000 Seiten lange Vorlesungsreihen mündete, floss nicht nur das Wesentliche des überwältigenden Wissens von drei Professoren ein, die an der Universität in Paris studiert hatten, sondern auch eine bislang unbekannte Richtlinie: die Verwerfung der Oxforder Philosophie aus 1320–1330. Die Exegese des Alten Testaments brachte zusätzlich seinen Anteil an der Auseinandersetzung mit dessen jüdischem Verständnis, dem Ende der Prophetien und der Kontingenz der Zukunft mit. Was passiert, wenn man in wechselhaften Zeiten ewig dasselbe Buch, die Bibel, liest und darüber unterrichten muss? Wie konnten einzelne Sätze „unveränderlich wahr“ sein? Die Bibelkommentare von Heinrich Langenstein, Heinrich Totting von Oyta und Lambert von Geldern wurden zu Abrücken ihrer Vergangenheit und Gegenwart, aber auch zu Wegweisern; sie hinterließen, der Renaissance trotzend, einen dauerhaften Einfluss im Unterricht der nächsten Generationen und in der europäischen Gelehrtengeschichte.

 

Zur Vortragenden:

PhD 2008 an der ELTE (Budapest), veröffentlicht 2019 unter dem Titel „Dieu est une sphère“. Alexander von Humboldt-Fellow und Lehrende an der Freien Universität Berlin (2008–2010), anschließend wissenschaftliche Mitarbeiterin am IfÖG, Universität Wien (2010–2018). „Visiting Fellow“ am PIMS, Toronto, Canada (2018–2019). Mitarbeit an mehreren internationalen Forschungsprojekten über die Universität Wien im Mittelalter. Seit 2020 in der Abteilung Schrift- und Buchwesen des IMAFO an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig.

 

Rückfragen: martina.fuchs@univie.ac.at