Im Zentrum des Projekts steht die geschlechtergeschichtliche und biografische (Re-)Konstruktion des Lebens von Rosa Jochmann, die in Österreich und darüber hinaus als „Grande Dame“ der Sozialdemokratie und als „antifaschistische Galionsfigur“ eine Persönlichkeit des öffentlichen Lebens war. Grundlage ist die wissenschaftliche Aufarbeitung des umfangreichen Materials ihres Nachlasses im Verein der Geschichte der Arbeiterbewegung (im Anschluss an das dort angesiedelte Projekt des Zukunftsfonds der Republik Österreich), aber auch die Sichtung weiterer Bestände und relevanter Materialien in verschiedenen Archiven in Österreich, Deutschland, den Niederlanden oder Großbritannien. Das Projekt ist in der Arbeitsgruppe Frauen- und Geschlechtergeschichte verankert und in das dort angesiedelte Vorhaben eingebettet, die Zeit des Austrofaschismus und Nationalsozialismus in Österreich aus geschlechterhistorischer Perspektive zu erforschen. Methodisch und theoretisch orientiert sich das Projekt zudem an Zugängen der (Frauen-) Biografieforschung sowie an Forschungen zu Erinnerung, Gedenken und Geschlecht oder Gedächtniskultur. Das Forschungsprojekt ist konzeptionell und mit seinen theoretischen Grundannahmen im Bereich der historischen Frauen- und Geschlechtergeschichte sowie der feministischen Geschichtsforschung angesiedelt. Ergebnisse sollen im Rahmen wissenschaftlicher Kontexte präsentiert, aber auch für eine breitere, nicht-wissenschaftliche Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.