Nuns and Monks – Prosopographical Interfaces (NAMPI)

Projektleitung: Dr.in Irene Rabl, Mag. Daniel Jeller (ICARUS)

Mitarbeiter: MMag. Patrick Fiska, Sebastian Stoff BA BA MA MA

Projektträger: ÖAW GDNG_2018-002_NAMPI

Laufzeit: 2019 – 2021

Prosopographie ist ein wichtiger Forschungsbereich in den Geisteswissenschaften, weil sie es Forscher/innen ermöglicht, wichtige Fragen über historische Gesellschaften und das Leben von Menschen zu beantworten. Die Quellen, die uns über katholische Nonnen und Mönche aus der Frühen Neuzeit zur Verfügung stehen, gehören zu den interessantesten, die in eine moderne prosopographische Datenbank umgewandelt werden können. Mönchsgemeinschaften waren in ganz Europa eng miteinander verbunden, Nonnen und Mönche hatten viele verschiedene geographische und soziale Hintergründe und die Daten sind von hoher Qualität und gut strukturiert. Aus diesen Gründen wurden bereits zahlreiche Primärquellen durch diverse Forschungsanstrengungen in die digitale Welt überführt. NAMPI will nun einige der gravierendsten Nachteile der vorhandenen digitalen Ressourcen auf dem Gebiet der frühneuzeitlichen Prosopographie lindern: ein enger Fokus und fehlende Metadatenstrukturen sowie unklare technische Standards, die es den Forschern erschweren, digitale Daten zu teilen und wiederzuverwenden.

NAMPI wird eine semantische RDF-Datenbank erstellen, die von der von Pasin & Bradley entwickelten Factoid-Modell-Ontologie unterstützt wird und die zusammen mit zusätzlichen inhaltsorientierten Ontologien eine genaue Darstellung der Leben der frühneuzeitlichen Nonnen und Mönche ermöglicht. Diese Daten werden den Forscher/innen zur Verfügung gestellt und von anderen Projekten durch eine moderne und gut dokumentierte REST-API und eine auf der API basierende Website wiederverwendet. Dies ermöglicht es einerseits registrierten Teilnehmer/innen, Daten zu bearbeiten und andererseits anonymen Benutzer/innen, die prosopographischen Informationen zu durchsuchen und abzufragen, um ein komplexes und genaues Bild der in der Datenbank vertretenen Personen zu extrahieren. Am Ende wird NAMPI Daten von etwa 82.000 Personen aus bereits vorhandenen Datenbanken wie ProDomo oder Germania Sacra sowie aus bisher unveröffentlichten Quellen wie den Professbüchern der Ursulinen in Linz und Innsbruck beinhalten. Auf diese Weise wird NAMPI dazu beitragen, das Leben der frühneuzeitlichen Nonnen und Mönche für Forscher/innen und die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich zu machen und unser Wissen über unsere Vergangenheit und unser kulturelles Erbe zu erweitern.