Primäres Projektziel ist die Untersuchung der Auswirkungen bzw. Folgen von kurz- und langfristigen Zirkulationen deutschsprachiger Wissenschaftler sowie ihrer Austauschprozesse mit Kollegen in den USA für Praxis und Institutionalisierung der amerikanischen Kulturanthropologie in museologischen sowie akademischen Kontexten.
Der Fokus liegt auf Migranten, deren Netzwerken sowie auf der Zirkulation ethnographischer Materialien. Unter Einbeziehung beider Bewegungsströme sollen die sozialen und kulturellen Dynamiken wissenschaftlichen Wandels sowie Kontinuität untersucht werden. Wesentlich für das Projekt ist die Annahme, dass sowohl die Zirkulation von Wissenschaftlern als auch die von ethnographischen Objekten für die Interpretation der Entwicklung und Institutionalisierung des Feldes wichtig sind.
Daher richtet sich das Augenmerk auf Wissenschaftler, die von 1883 bis 1933 in Nordamerika, Deutschland und Österreich in Museen und Universitäten tätig waren; ferner auf Kulturgegenstände, die zwischen bedeutenden ethnographischen Sammlungen, nämlich dem an der amerikanischen Nordwestküste gelegenen American Museum of Natural History (1873 gegründet), dem Museum für Völkerkunde in Berlin (ebenfalls 1873 gegründet) und dem Naturhistorischen Museum bzw. dem Museum für Völkerkunde in Wien (1876 gegründet), kursierten.